Ich erinnere mich noch, als ich 2013 in Spanien gereist bin und mir bemitleidenswerte Blicke zugeworfen worden: “Wir machen heute Abend Tortilla, aber du kannst ja leider keine essen.” Damals glaubte ich das auch und wusste es selbst nicht besser. Heute würde ich antworten: “Natürlich kann ich das, ich würde sie nur ohne Eier zubereiten!” Denn mit Kichererbsenmehl erreicht ihr tatsächlich einen ziemlich ähnlichen Geschmack und eine ziemlich ähnliche Konsistenz.

Die Idee zu diesem Rezept habe ich von einer Italienerin, denn vorher habe ich mich nie wirklich mit Kichererbsenmehl beschäftigt. Bei den Zutatenmengen habe ich mich vor allem hier orientiert (Achtung, ihr müsst dem Spanischen mächtig sein, wenn ihr dort vorbeischaut… oder zumindest Google Translator bedienen können :)).

Tortillas findet man übrigens in Spanien schon abgepackt im Supermarkt und das wirklich überall in Spanien. Allerdings sind diese Fertigprodukte dann mit Ei, von einer veganen Variante aus dem Supermarkt weiß ich nichts. Dabei ist die vegane Variante wirklich simpel und geht schnell. Nur beim Wenden der Tortilla muss man ein wenig vorsichtig sein, wenn man Wert auf eine einwandfreie Tortilla legt ;)

Zutaten für eine große oder zwei mittlere Tortillas:
450 g Kartoffeln (entspricht etwa 3 – 4 Stück)
1/2 Zwiebel
1/2 Zucchini
etwas Olivenöl
75 g Kichererbsenmehl
200 ml Wasser
100 ml pflanzliche Milch (z. B. Sojamilch)
Salz
Wer mag: Chili
Außerdem im Idealfall: 2 Pfannen

Die Kartoffeln schälen und in hauchdünne Scheiben schneiden. Auf der Pfanne bei mittlerer Hitze mit etwas Olivenöl anbraten, sodass sie gar werden. Sie sollten allerdings nicht braun werden. Die Zwiebel in Ringe schneiden und hinzufügen. Anschließend die Zucchini schälen, in Scheiben schneiden und ebenfalls hinzufügen.

Während die Zucchini, die Zwiebelringe und die Kartoffeln in der Pfanne braten, könnt ihr euch um die flüssige Mischung kümmern. Dazu das Kichererbsenmehl mit Wasser, pflanzlicher Milch und etwas Salz in einer Schüssel mischen. Ich gebe außerdem noch gerne ein paar Chiliflocken hinzu.

Die Zucchini, die Zwiebelringe und die Kartoffeln ebenfalls in die Schüssel geben und mit der Flüssigkeit mischen. Dann gemeinsam auf die Pfanne geben. Die Temperatur sollte nicht zu heiß sein, sonst brennt euch die Tortilla unten an, während sie oben noch flüssig ist. Lieber eine zu niedrige Temperatur wählen, statt eine zu hohe. Nun geduldig warten, ehe die Tortilla (auch oben) einigermaßen fest ist. Dann sollte sie gewendet werden, womit ich am Anfang so meine Schwierigkeiten hatte. Wichtig ist wie gesagt, dass nichts mehr total flüssig ist. Dann nehmt ihr am besten eine zweite Pfanne und stürzt die Tortilla aus der ersten Pfanne darauf. Wer keine zweite Pfanne hat, kann es natürlich auch mit einem normalen Pfannenwender versuchen oder ihr macht aus der Kichererbsen-Kartoffel-Mischung zwei kleinere Tortillas, dann wird es auch einfacher mit dem umdrehen. Und falls es nicht ganz so klappt, wie gewünscht: Auch nicht 1A-aussehende Tortillas schmecken gut :)

Nun noch kurz von der anderen Seite anbraten lassen und dann servieren!

SpanischeTortilla

Vanessa
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